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Raum I: Die Bischöfe von Eichstätt

Die Willibaldskasel

Ende 12. Jahrhundert
Byzanz
Seide, Samt, vergoldete Silberfäden, Perlen
Höhe 151 cm, Breite 116 cm


Die Willibaldskasel ist das ehrwürdigste Messgewand der Diözese. Sie gehört zu einem Ensemble von liturgischen Gewändern, die als Reliquien des hl. Willibald, des ersten Bischofs von Eichstätt, bis in das 20. Jahrhundert verehrt worden sind. Parallelbeispiele gibt es in anderen Bischofsstädten, wo ebenfalls sehr alte liturgische Gewänder mit hoch verehrten Gestalten der frühen Geschichte in Verbindung gebracht werden. Der rückwärtige Stab zeigt gestickte Figuren, z. B. Christus und Maria. Diese Arbeit ist die einzige erhaltene byzantinische Perlenstickerei.

Das Rationale

Spätes 15. Jahrhundert
Seide, Goldfäden, Perlen, vergoldete Silberglöckchen
Höhe 38,5 cm, Breite 44,5 cm


Aufgrund seines Wappens ist das Rationale, eine bischöfliche Insignie in Form eines Schulterschmucks, eine Stiftung des Eichstätter Bischofs Johann von Eych III. (1445-1464). Es wird vom Bischof über dem Messgewand getragen. Diese altertümliche Insignie ist heute fast in Vergessenheit geraten und wird nur noch von vier Bischöfen getragen. Das Rationale ist mit reichem realistischen Astwerk bestickt und mit den theologischen und weltlichen Tugenden beschriftet. Außerdem ist mit der bildlichen Darstellung der heiligen Bonifatius und Willibald die ehemalige Zugehörigkeit Eichstätts zur Mainzer Kirchenprovinz ausgedrückt.

Willibaldsteppich

1745
Peter du Montel, Schwabach
Wolle, Seide
Höhe 289 cm, Breite 321 cm


In der großformatigen Tapisserie ist das Ereignis der Bischofsweihe des hl. Willibald dargestellt, so wie es sich die Menschen des 18. Jh. vorgestellt haben. Der aus England stammende Benediktiner Willibald wurde im Jahr 741 in Thüringen von seinem Verwandten Bonifatius geweiht und gilt als der erste Bischof von Eichstätt.
Das Stück gehört zu einem sechsteiligen Zyklus von Teppichen, die das Leben des Bistumspatrons zeigen. Sie wurden 1745 von den Kanonikern des Willibaldchorstifts angeschafft für die temporäre Dekoration der Domkirche. Sie wurden aufwendig in der Schwabacher Manufaktur des Hugenotten Peter du Montel gefertigt.

Walburgiskästchen

Um 1740-60
Johann Sebastian Weizmann, Eichstätt
Silber, Textilien, Papier, Glas
Höhe 4 cm, Breite 7,3 cm, Tiefe 5,3 cm


Die hl. Walburga, Schwester des hl. Willibald, starb um 779 als Äbtissin in Heidenheim am Hahnenkamm; etwa 100 Jahre später wurden ihre Gebeine nach Eichstätt überführt und an der Stelle beigesetzt, an der sich heute Kirche und Benediktinerinnenkloster St. Walburg befinden. Seit dem 9. Jh. ist ein wundersamer Ölfluss am Grabe der Heiligen bezeugt. Die gesammelte Flüssigkeit, das sogenannte Walburgisöl, wird in kleinen Glasfläschchen an die Gläubigen weitergereicht. Für diese Glasfläschchen wurde im Lauf der Jahrhunderte eine Vielzahl teils kostbarer Behältnisse angefertigt. Von großer Seltenheit sind silberne Truhen wie die vom Eichstätter Silberschmied Johann Sebastian Weizmann gefertigte im Diözesanmuseum. Die sechs Glasfläschchen sind mit aufwendigen Metallverschlüssen versehen, ein kleiner silberner Trichter dient zum Einfüllen der wertvollen Flüssigkeit.

Termine

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