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10.06.2020

Mariensteiner Klostergründerin beim Geistigen Mittagstisch am 17. Juni

Reliquienschrein der Mariensteiner Klostergründerin Walburga Eichhorn. pde-Foto: Katharina Hupp/Domschatz- und Diözesanmuseum

Eichstätt. (pde) – Der Reliquienschrein der Mariensteiner Klostergründerin Walburga Eichhorn ist Thema des Geistigen Mittagstisches am Mittwoch, 17. Juni, um 12.15 Uhr im Domschatz- und Diözesanmuseum Eichstätt.

Unter dem Motto „Schätzchen aus dem Depot“ präsentiert Kunsthistorikerin Dr. Claudia Grund den Gebeinkasten der Gründerin und ersten Priorin des Augustinerinnenklosters von Marienstein und gibt Informationen zu ihrer Person. Da die Führung in den Museumsräumen stattfindet, muss die Teilnehmerzahl auf 10 Personen mit Mundschutz beschränkt werden. Für alle, die nicht persönlich teilnehmen können, fasst Museumsleiterin Grund ihre Ausführungen vorab zusammen.

So manches „Schätzchen“ schlummert im Depot des Domschatz- und Diözesanmuseums. Nicht immer sind es große oder wertvolle Kunstwerke – darunter ist auch Einfaches und Wertvolles, Anrührendes und Kurioses, Bekanntes und Vergessenes. „Diesen Schätzchen gemein ist, dass sie Geschichten erzählen, von Personen, Orten und Heiligen, weshalb einige von ihnen 2020 ans Tageslicht dürfen“, so Claudia Grund.

Eine ebenso frömmigkeitsgeschichtliche wie historische Besonderheit ist der Schrein für die Gebeine der seligen Walburga Eichhorn. Die Eichstätter Färbertochter hatte um 1460 mit fünf gleich gesinnten Frauen aus dem Bürgerstand eine Gemeinschaft für geistliches Leben begründet. Die Frauen wohnten zunächst unter Betreuung der Dominikaner in der Stadt, bezogen dann westlich von Eichstätt den 1216 erstmals urkundlich erwähnten Weiler „staingrub“ (Steingrub), woraus sich in Bezug auf die Schutzherrin der kleinen Gemeinschaft, die Gottesmutter Maria, die Bezeichnung „Mariastain“ (heute Marienstein) entwickelte. Der Konvent wurde 1469 durch Bischof Wilhelm von Reichenau bestätigt und übernahm einige Jahre später, nun unter Obhut des benachbarten Augustinerchorherrenstiftes Rebdorf, die Regel des heiligen Augustinus. Nach Verleihung von Statuten durch den Fürstbischof wurde Walburga Eichhorn 1471 die erste Priorin des Klosters. 1806 wurde das Kloster säkularisiert, die letzte Nonne lebte hier bis 1832.

Walburga Eichhorn starb am 6. Januar 1484. Ihre wohl zunächst in der Erde bestatteten Gebeine wurden 1669 erhoben und fortan in dem Gebeinkasten in der Kirche aufbewahrt. Nachdem Privatleute Kloster und Kirche erworben und deren Ostchor abgerissen hatten, wurde der Schrein seit 1838 im Bischofshaus verwahrt. Als man ihn 1971 ins Diözesanmuseum verbrachte, wurden die Gebeine der Klostergründerin wieder in ihrer Kirche beigesetzt, wo sich mit dem Grabstein auch das einzige Bildnis der ebenso frommen wie tatkräftigen Frau erhalten hat.

Zur Führung im Museum wird um telefonische Voranmeldung unter (08421) 50-266 oder (08421) 50-742 (am Wochenende) dringend gebeten. Treffpunkt ist am Mittwoch, 17. Juni, um 12.15 Uhr an der Museumskasse (Eingang über das Mortuarium am Eichstätter Dom). Die Teilnahmegebühr beträgt 2,50 Euro. Sollten die Plätze für den Mittwoch alle belegt sein, wird eine weitere Führung am Donnerstag, 18. Juni, zur gleichen Uhrzeit angeboten. Für den individuellen Besuch bleibt der Gebeinkasten einen Monat lang im Museum zugänglich.

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