Der breite Holzrahmen ist mit bäuerlicher Blumenrankenmalerei versehen, den oberen Abschluss bildet über Rundbogenfries und Gesims ein Rundbogengiebel mit Gottvater in den Wolken. Auf der Votivtafel selbst ist das Martyrium der hl. Apollonia dargestellt. Apollonia von Alexandria, eine frühchristliche Märtyrerin im 3. Jh. ist in erster Linie Patronin der Zahnärzte und gegen Zahnschmerzen. Das Patronat erklärt sich aus der Marter, bei der ihr die Zähne ausgeschlagen und der Unterkiefer zertrümmert wurde. Auf dem Erlingshofener Votivbild sind die letzten Augenblicke im Leben der Heiligen dargestellt: in der rechten Hälfte sind kaiserliche Soldaten zu sehen, die der hl. Apollonia mit dem Scheiterhaufen drohen, sollte sie nicht ihrem Glauben abschwören. Links davon die Heilige selbst vor dem Scheiterhaufen, im Begriff ihren Glauben zu wahren und freiwillig in den Scheiterhaufen zu treten. Ihre Arme sind ausgebreitet, ihr Blick ist in den Himmel gerichtet, wo in einer Wolkenbank ein kleiner Engel zu sehen ist, der die Zange mit dem Zahn, das Attribut der hl. Apollonia, in den Händen hält. Unterhalb der Szene befindet sich das Schriftfeld, in dem die Votanten benannt sind: Hans Kaspar und Helena Bauernfeind – ein Name, der sich auch heute noch häufig in dieser Gegend findet.
„Dise daffel hatt alhero machen lassen der ehr= / und achtbahre hannß Kaspar : baurnfeint. Ambt / knecht zu Ditting Helena: Sein hausfrau zu Ehren der heill: / iunckfrau Appolonia im Jahre ANNO 1698“
Katharina Hupp, M.A.