Doppelquader

Doppelquader

Der Baum wird zu Balken – das Wilde wird in Menschengemachtes verwandelt. Balken werden gebrochen – Menschengemachtes zeigt seine bewahrte wilde Natur. Ein Baum wird zu Balken verarbeitet. Diese werden mit Muskelkraft gebrochen und gegeneinander versetzt zu zwei Quadern aufgebaut. Dabei werden die je 104 Einzelteile mit der gebrochenen Seite einmal nach innen, beim anderen Quader nach außen gewendet.

Der geometrische Grundriss, die rechteckige Form des Materials und der äußerst regelmäßige Aufbau entsprechen dem menschlichen Umgang mit Natur. Die Brechung des Materials zeigt dessen wilden Kern: das Wilde und Unberechenbare in der Natur bleibt jedoch und ist letztlich nicht kontrollierbar. Die Aufstellung mit versetzter Sichtachse verstärkt durch die entstehenden „langen Seiten“ mit gebrochener bzw. glatter Oberfläche die Wirkung und verdeutlicht die „Verwandlung“ des einen Quaders in den anderen.

Natur im Gegensatz zum menschlichen Handeln ist das Thema aller meiner Skulpturen und Arbeiten. Geometrische Formen mit technisch bearbeiteten Elementen stehen im Gegensatz zu gespaltenem oder gebrochenem Holz, das den Einblick in das Innere der Natur freigibt. Der Zugang zum Inneren des Materials Holz ist dabei nicht mit Säge oder Schnitzeisen zu gewinnen. Das Spalten und Brechen des Holzes – vor allem auch die Ausführung dieser Arbeit von Hand – gibt tieferen Einblick in Wuchs und Aufbau und gibt Verständnis für das Material.

Immer ist es die Natur selbst, die ihren Teil zum Entstehen meiner Arbeiten beiträgt: es zeigt sich darin, dass wir Menschen zwar meinen, wir hätten die Natur unter Kontrolle – letztlich ist aber das Gegenteil der Fall.