Stammbaum der Hl. Walburga
Um 1520, Eichstätt
Leinenkette, Wolle, Seide, Metallfäden
Höhe: 102 cm, Breite 133 cm
Den Menschen des Mittelalters war es ein Anliegen, die legendäre Abstammung eines beliebten Heiligen in Form eines Stammbaums zu dokumentieren und natürlich auch zu propagieren. Selbstverständlich bot sich dies auch für die hl. Walburga an, die adeliger Abstammung war und sogar mit dem englischen Königshaus in Verbindung gebracht wurde.
Der Stammbaum zeigt in zwei Reihen von Figuren die Eltern als angelsächsisches Königspaar, sechs Verwandte und geistige Ahnen sowie die hl. Walburga mit ihren Brüdern Willibald und Wunibald. Sie sind jeweils mit Schriftbändern betitelt.
Der Teppich wurde ebenfalls von Walburga von Absberg gestiftet. Er ist leider in zwei Stücke zerteilt worden und gelangte so an verschiedene Besitzer, nämlich an das Fürstenhaus Oettingen-Wallerstein und an das Bayerische Nationalmuseum in München. 1999 konnte das Fragment der fürstlichen Sammlung nach Eichstätt zurückgeholt werden