Das Thema des Freskos ist gemäß dem Kirchenpatrozinium die Aufnahme Mariens in den Himmel. Wünsche-Mitterecker komponierte das Bild wie in der Blütezeit der Deckenmalerei im 18. Jahrhundert mit einer konsequenten Zentralperspektive. Als Vermittlung vom irdischen Geschehen in das himmlische dient eine Balustrade, die den gesamten Bildrand umläuft. Die Hinführung zum Hauptgeschehen bildet eine imposante Treppenanlage, auf deren Podest der geöffnete Sarkophag Mariens steht. In gleißendem goldenen Licht wird die Muttergottes emporgehoben und zur Heiligsten Dreifaltigkeit geführt, die von strahlend hellem Licht erfüllt wird. Dieses wunderbare Ereignis verfolgen die Apostel, aber auch zahlreiche zeitgenössische Personen. Darunter sind der Auftraggeber, Pfarrer Fetsch, Bischof Joseph Schröffer, das Eichstätter Domkapitel und örtliche Honoratioren. Bezeichnenderweise sind die Figuren auch dadurch identifzierbar, dass ihnen aus dem jeweiligen Ort markante Gebäudeansichten beigegeben sind. Weitere Figuren sind die Diözesanpatrone und Engel. Der Bereich über der Empore ist tradtionellerweise der Musik gewidmet.
Wünsche-Mitterecker führt teilweise atemberaubende Perspektiven vor und sucht damit Anlehnung an die alten Meister. Seine besondere Leistung besteht einerseits darin, in einer Zeit, in der die Deckenmalerei nur noch ein Nischenfach gewesen ist, ein derart großes Format zu bewältigen, und andererseits nicht als historistischer nachahmender Künstler aufzutreten, sondern seinen eigenen, expressiv geprägten Stil zum Tragen zu bringen.
Emanuel Braun