Der Aschermittwoch ist der Tag des Nachdenkens über das, was den Menschen ausmacht – in der Spannung zwischen Vergänglichkeit und Auferstehung, zwischen Aschenkreuz und Osterlicht. Auch die Liturgie des Aschermittwochs verweist mit ihren Texten und ihrer Symbolik zugleich auf die Vergänglichkeit des Menschen und auf das freudevolle Geheimnis der Auferstehung an Ostern.
Auf Vorschlag des französischen Dichters und Diplomaten Paul Claudel wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris der „Aschermittwoch der Künstler“ ins Leben gerufen. Dem Grundgedanken des Aschermittwochs vom Vergehen und Neu-Werden stehen Künstlerinnen und Künstler ebenso wie Publizistinnen und Publizisten besonders nahe – durchleben sie doch bei jedem ihrer Werke einen steten Prozess des Ersinnens, Verwerfens, Neuerfindens und Vollendens.
Im Bistum Eichstätt wurde im Jahre 2009 der symbolträchtige Brauch des Aschermittwochs als Tag der Begegnung zwischen Kirche und Kunst aufgenommen. Seitdem lädt die Diözese jährlich zur Wort-Gottesfeier und gemeinsamen Begegnung mit Impuls und Gedankenaustausch an wechselnden Orten ein.
In diesem Jahr sollten am Aschermittwoch auch die Preisträger des 2020 ausgeschriebenen diözesanen Kunstwettbewerbs WANDEL – WANDLUNG vorgestellt und die prämierten Ergebnisse im Domschatz- und Diözesanmuseum öffentlich präsentiert werden. Nachdem die aktuelle Pandemie eine Präsenzveranstaltung unmöglich gemacht hat, setzen wir diese „Ausstellung“ in digitaler Form um, in der Hoffnung, dass die Arbeiten im Museum ab dem 3. April auch im Original besucht werden können.
Ich freue mich über die große Resonanz auf den Wettbewerb, die den erfreulich lebendigen Dialog zwischen Kirche und Kunst unterstreicht. Herzlich gratuliere ich allen Preisträgern und danke zugleich allen Künstlerinnen und Künstlern, die am Wettbewerb teilgenommen haben.
Gregor Maria Hanke OSB
Bischof von Eichstätt