Sonderausstellung
Ehemalige fürstbischöfliche Sommerresidenz: das Reich der Flora
Für den Festsaal der vor den Toren der Stadt gelegenen Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Eichstätt malt Holzer zwischen 1736 und 1738 ein bezauberndes Deckengemälde. Es ist weder signiert noch datiert, doch lassen bereits zeitgenössische Quellen keine Zweifel an Holzers Autorschaft.
Das duftige Fresko fügt sich mit dem licht durchfluteten Saal und seiner zarten Stuckdekoration zu einer wundervollen Einheit, bemerkenswert sind auch seine perspektivische Komposition und inhaltliche Raffinesse. Nachdem von Holzer nur zwei Fresken erhalten sind, kommt ihm eine ganz besondere Bedeutung zu.
Hauptperson ist Flora, die Göttin des Blühens und des Frühlings, die anmutig in lichten Himmelsgefilden über ihrem Garten schwebt und die Erde mit ihrem Blumensegen beglückt. Von rechts bringt Aurora, die Göttin der Morgenröte, einen Korb voll Blumen, auch der geflügelte Zephyr, Gott des Westwindes, reicht von unten seiner Gattin Flora Blumen.
Die Stufen unterhalb der Göttin Flora bevölkern zur Erde gehörige Gestalten: eine Nymphe reicht in tänzerischer Haltung einen Blumenkorb nach oben, darunter lagern eng umschlungen Vesta, die Göttin des Feuers, und Cybele, die Mutter der Erde und der Götter. Letztere ist gekennzeichnet durch Mauerkrone und Löwenwagen. An einen der Löwen schmiegt sich ein junges Liebespaar, bei dem es sich um die mythologischen Gestalten von Hippomenes und Atalante handelt.
Während Aurora für den Tagesanbruch steht, beginnt in der linken Bildhälfte mit Gott Apollo, dem Gott des Lichts und der schönen Künste, einherfahrend auf dem Sonnenwagen, der strahlende Tag.