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Übergang

2019
Bronze auf Steinsockel
43 x 18 x 7 cm

Übergang

Auslöser für diesen Bildgedanken war der Tod meiner Mutter 2008, die mir im Moment ihres Sterbens im Traum “erschienen“ ist. Sie schwebte weg, war nicht mehr zu fassen.

Unter diesem starken Eindruck entstanden zunächst zahlreiche Zeichnungen, dann Papierreliefs.

Vor einem Jahr habe ich das Thema plastisch umgesetzt. Das war nicht einfach. Zeichnerisch lässt sich Schweben leichter darstellen als plastisch. Die hochziehende Figur musste Stärke, ja eine fast überirdische Kraft ausdrücken, die hochgezogene Figur dagegen Schwäche, Spannungsarmut. Die Diagonale und der minimale Kontaktpunkt mit dem Boden verstärken die Bewegung nach oben, das Weg-Schweben. Das lockere und lapidare Modelé unterstreicht dabei das Prozesshafte, Flüchtige.

Ich wollte einen künstlerischen Ausdruck finden für diese nicht fassbare Verwandlung im Moment des Sterbens, diesem Übergang in einen anderen Zustand. Aber auch für seelische Umwälzungen, „kleine Tode“, wo ein Mensch in einem Gefühl der Ausweglosigkeit durch eine Begegnung gleichsam „hochgezogen“ werden kann.

Alexandra Fromm, Neuburg

Geboren in München, lebt und arbeitet in München und Neuburg/Donau
Studium in Freiburg, Magister Artium. DAAD-Stipendium in Frankreich
Tuschemalerei bei Liu Bing aus Hangzhou und Yamanobe aus Tokio
Zunächst Schwerpunkt Zeichnung und Malerei, seit 2010 Bildhauerei
2014 und 2015 Preisträgerin von Brunnenwettbewerben in Neuburg und Ingolstadt